Netzwerke stärken, Frieden fördern

ZFD-Koordinator Stefan Pleisnitzer, Juan Antonio Fernández, Jaime Díaz von der Partnerorganisation Podion und Natalia de la Vega im Gespräch beim Jahrestreffen (von links).

AGIAMONDO-Partnerorganisationen diskutieren über gewaltfreie Kommunikation und die aktuelle Sicherheitslage in Kolumbien

Ende September kamen zwölf  Partnerorganisationen von AGIAMONDO zum jährlichen Treffen zusammen, um sich über aktuelle Entwicklungen in Kolumbien auszutauschen und gemeinsame Strategien zu entwickeln.

In Fusagasugá, etwa eine Stunde von Bogotá entfernt, versammelten sich Ende September Fachkräfte und Vertreter von Partnerorganisationen zum jährlichen Austausch. Unter dem Motto "Una mirada integral a la paz" - Ein ganzheitlicher Blick auf den Frieden - konzentrierte sich das diesjährige Treffen auf zwei zentrale Schwerpunkte.

Herausforderungen der aktuellen politischen Lage

"Ein Schwerpunkt hatte mit den Wahlen im nächsten Jahr und der zunehmend schwierigen Sicherheitslage zu tun", erklärt Stefan Pleisnitzer, Koordinator von AGIAMONDO in Kolumbien.

Den Überblick über die aktuelle Lage präsentierte Aura Rodríguez Bonilla, Direktorin von Viva la Ciudadanía. Sie bot den Teilnehmenden wichtige Einblicke in die gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen des Landes. Diese Analyse bildete die Grundlage für Diskussionen über die Auswirkungen auf die Arbeit der Organisationen in ihren jeweiligen Regionen.

ZFD-Fachkraft Matts Olsson und seine Kollegin Nubia Salamanca (beide rechts) von der NGO CRPC stellen die Organisation am ersten Tag des Treffens vor.
Jessika Vanessa Buitrago und Natalia de la Vega gehören zum Koordinationsteam von AGIAMONDO in Kolumbien.
Die ZFD-Fachkräfte und das Koordinationsteam von AGIAMONDO in Kolumbien genießen neben den ernsten Themen auch das Zusammensein.
Plakat zum Jahrestreffen, das unter dem Motto "Una mirada integral a la paz - Ein ganzheitlicher Blick auf den Frieden" stand.
Jaime Díaz von der langjährigen AGIAMONDO-Partnerorganisation PODION stellt die NGO vor. Am ersten Tag präsentieren sich alle Partnerorganisationen bei der Messe, so dass alle "Neuen" sie kennenlernen.
ZFD-Fachkraft Christine Weisser, die als Sozialwissenschaftlerin für psychosoziale Betreuung bei Corporación Vínculos mitarbeitet, und ZFD-Referent Jonas Rüger aus Köln nehmen an einer Gruppenübung teil. In den Workshops wird mit kreativen und spielerischen Methoden gearbeitet.

Gewaltfreie Kommunikation als Schlüssel zum Erfolg

Der zweite zentrale Schwerpunkt lag auf gewaltfreier Kommunikation, verbunden mit Genderaspekten. "Für mich war das Highlight ganz klar der Workshop mit zwei externen Experten", betont Pleisnitzer. Nach einem gemeinsamen Vormittag mit Theater- und Spielmethoden arbeiteten Männer und Frauen anschließend getrennt voneinander.

"Das Format hat wirklich gut funktioniert, weil man so sehr tief in die Thematik einsteigen konnte - in einem angstfreien Raum, wo sich alle gut austauschen konnten", erläutert der Koordinator.

Synergien schaffen konkrete Zusammenarbeit

Bereits am ersten Tag präsentierten sich die Organisationen bei einer Messe, bei der jede Partnerorganisation an einem Stand ihre Arbeit vorstellte. Zeitschriften, Postkarten, Broschüren und weitere Materialien machten die vielfältigen Projekte greifbar. Die Vertreterinnen und Vertreter erklärten anhand dieser Produkte ihre Arbeit - ein Format, das den Austausch zwischen den Organisationen erheblich erleichterte. Die Organisationen vereinbarten Kooperationen in drei Hauptbereichen: Kommunikation, Erinnerungsarbeit und psychosoziale Begleitung.

Matts Olsson und Eric Bejarano, beides ZFD-Fachkräfte, sind bei dem gemeinsamen Ausflug zum Naturreservat dabei. Solche Aktivitäten fördern den Zusammenhalt im ZFD-Team.
ZFD-Fachkräfte und Koordinationsteam machen Pause am Wasserfall im Naturreservat.
Zwischen den konzentrierten Gesprächs- und Informationsveranstaltungen des Jahrestreffens in Fusagasugá gibt es Entspannungsübungen im Freien zum Auflockern.
Heute sind Matts Olsson und Andreas Riemann für rituellen Tagesbeginn verantwortlich: jeder Tag startet mit einem besinnlichen Moment zur Einstimmung.
Bildertheater als Teil des Workshops zur gewaltfreien Kommunikation. Durch Theater- und Spielmethoden wurde Sprache anders erfahrbar gemacht.

Appell an die deutsche Öffentlichkeit

Mit Blick auf die angekündigten Kürzungen im Haushalt für Entwicklungszusammenarbeit richtete Pleisnitzer auch einen Appell an die deutsche Öffentlichkeit: "Angesichts der budgetären Situation ist es notwendig, gut zu kommunizieren, welche beeindruckende Arbeit unsere Partnerorganisationen, unterstützt von unseren Fachkräften, leisten."

Ausblick auf nachhaltige Wirkung

Die entwickelten Strategien zur gewaltfreien Kommunikation und die geschlossenen Kooperationsvereinbarungen werden nun in die tägliche Arbeit der Partnerorganisationen einfließen. Die innovativen Methoden - von künstlerischen und theatralen Ansätzen über intensive Gruppenarbeit bis hin zu vertraulichen Gesprächsformaten - sollen laut Pleisnitzer auch in Zukunft zum Einsatz kommen. 

Text: Bianca Bauer

30.10.2025