Die Klimakrise verschärft in vielen Regionen Konflikte und bringt neue hervor. Häufig entstehen sie durch Konkurrenz um die immer knapper werdenden Ressourcen. In Kenia beispielsweise gibt es aufgrund länger werdender Dürreperioden und häufigeren starken Überschwemmungen immer weniger Weideland. Überdüngung, der Einsatz von giftigen Pestiziden und die Abhängigkeit von Regen für die Landwirtschaft führt zu immer geringeren Erträgen und Ernteausfällen. Potenziert wird dies durch die steigenden Bevölkerungszahlen, was verstärkt zu Konflikten über die Landnutzung führt. Darüber hinaus heizen politische und ökonomische Interessen die Konflikte weiter an, um davon zu profitieren.
Gewaltfreie Auswege aus dieser Lage sind dringend notwendig. Hier verfolgt AGIAMONDO den Ansatz, die aufgrund von Umweltschäden und Ressourcenknappheit konkurrierenden Bevölkerungsgruppen zusammen zu bringen, um die Konflikte gemeinsam anzugehen und sich gegenüber Politikern und den Interessen der Privatwirtschaft stark zu machen. Daher stärken lokale Partnerorganisationen und Fachkräfte des ZFD, Menschen im konstruktiven Umgang mit Konflikten. Das schafft Dialog, Kooperation und bessere Zukunftsaussichten für Mensch und Natur.
In Kenia zum Beispiel, sensibilisiert die Association of Sisterhoods of Kenya (AOSK) die katholischen Schwestern, Lehrer*innen für Menschenrechte an katholischen Schulen und Friedensaktivisten für das Thema "Umwelt und Frieden". Dafür wurden bisher 25 Trainer*innen ausgebildet. Weitere Trainer*innen-Ausbildungen sind geplant. Ziel der AOSK ist es, die Schwestern der verschiedenen Kongregationen für das Thema zu sensibilisieren und sie zu befähigen, selbst Projekte zu Umwelt und Friedensarbeit zu entwickeln, umzusetzen und in Trainings ihr Wissen weiterzugeben.
Das Justice and Peace Department der Diözese Kakamega in Kenia widmet sich dem Erhalt des Kakamega Forest - dem einzig verbliebenen tropischen Regenwald in Kenia - und dem Maragoli Hills Forest. Die dort lebenden Gemeinden sollen dafür sensibilisiert werden, dass sie vom Erhalt der Wälder langfristig eher profitieren als von der Abholzung für schnelles Geld durch den Verkauf des Holzes und das Brennen von Holzkohle. Darüber hinaus klärt die Organisation über die Arbeitsbedingungen und den Arbeitsschutz in den Mineral-Minen in den Waldgebieten auf. Jugendliche werden dabei unterstützt, alternative Einkommensquellen zu finden.
Text: Iris Karanja, ZFD-Koordinatorin des Landesprogramms von AGIAMONDO in Kenia