Vorsichtig führt Simon Ocham das Brillenglas an die Schleifmaschine. Geduldig und mit Fingerspitzengefühl rundet er die Ecken ab. Später wird das Glas in eine Fassung gesetzt werden und jemandem zu einer besseren Sicht verhelfen. Kurz blickt AGIAMONDO-Fachkraft Martina Sappelt mit auf das Ergebnis und freut sich über die gelungene Arbeit. Der 29-Jährige hat die Ausbildung zum Augenoptiker am St. Joseph Technical Institute in Kyamulibwa, Uganda, bereits abgeschlossen und befindet sich nun in der pädagogischen Weiterbildung zum Lehrer. "Mittlerweile unterstützt er beim Anlernen der neuen Schüler*innen", erklärt Martina Sappelt.
Die aus München stammende AGAMONDO-Fachkraft ist seit zwei Jahren in Kyamulibwa. Als gelernte Augenoptikerin ist sie dafür zuständig, jungen Ugander*innen das Handwerk des Brillenmachens und die Durchführung der Augenglasbestimmung beizubringen. Bislang ist Kyamulibwa, etwa drei Autostunden südlich von Ugandas Hauptstadt Kampala, der einzige Ort des Landes, an dem Schüler*innen dies lernen können.
Ein Projekt mit Vision
Um die Gesundheitsversorgung im Land zu verbessern, gründete der Verein "Projekthilfe Uganda" 2019 ein Zentrum für die Augenoptiker*innen-Ausbildung am St. Joseph Technical Institute. Im "Optician Center" lernen junge Ugander*innen nun den Beruf der Augenoptiker*in und den Vertrieb von Brillen. Außerdem haben sie die Möglichkeit, sich pädagogisch weiterbilden zu lassen, um im Anschluss selbst als Ausbilder*innen tätig zu werden. Denn Ziel sei es auch, die Ausbildung im ugandischen Bildungssystem zu verankern, sagt Martina Sappelt. Momentan befänden sich insgesamt drei Schüler*innen in der Weiterbildung.
Seit Beginn des Projekts habe sich viel getan, erinnert sich Robert Bbaale von "Projekthilfe Uganda". Anfangs sei der Unterricht vor allem von Freiwilligen aus Deutschland durchgeführt worden, die jeweils für ein paar Wochen nach Uganda kamen. Um mehr Beständigkeit zu erreichen, habe man die Kooperation mit AGIAMONDO angestrebt. Nun finanziert "Projekthilfe Uganda" gemeinsam mit der Katholischen Zentralstelle für Entwicklung (KZE) Martina Sappelts Mitarbeit.







