Der deutsche Botschafter in Guatemala, Dr. Hardy Boeckle, besuchte Mitte Oktober das Menschenrechtsbüro des Erzbistums Guatemala (ODHAG). Er informierte sich über die Arbeit der AGIAMONDO-Partnerorganisation in den Bereichen Ziviler Friedensdienst (ZFD), Geschichtsaufarbeitung, Menschenrechte, Konfliktlösung und Rechte von Kindern und Jugendlichen. Empfangen wurde er von Nery Rodenas , dem Geschäftsführer der ODHAG, Martina Richard, Koordinatorin des ZFD-Landesprogramms für Zentralamerika und Südmexiko, und den ZFD-Fachkräften Jakob Königshof und Daniel Siemund.
"Für Deutschland und für mich als Botschafter und Repräsentant meines Landes, besitzt die Achtung der Menschenrechte höchste Priorität. Ich werde diesem Thema während meiner Amtszeit viel Zeit widmen und die vielfältige Arbeit des Menschenrechtsbüros in Bezug auf die Verteidigung der Menschenrechte dementsprechend unterstützen", sagte der Botschafter. AGIAMONDO Fachkräfte des Programms ZFD arbeiten seit 2017 bei der ODHAG, auch die Koordination des ZFD Programms für Zentralamerika und Südmexiko ist dort angesiedelt. Ein Schwerpunktthema des Engagements ist die Erinnerungsarbeit.
"Die Aufarbeitung der eigenen Geschichte ist ein wichtiges Thema in Deutschland. Deshalb unterstützen wir auch immer wieder Initiativen dieser Art. Sich der eigenen Geschichte verantwortungsvoll zu stellen, ist ein großer Schritt zur Stärkung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit", so Boeckle. Im ODHAG-Erinnerungszentrum arbeitet seit kurzem Jakob Königshof als ZFD-Fachkraft mit.
Aktuell begleitet die ODHAG die ,"Vereinigung für Gerechtigkeit und Versöhnung" als juristischer und psychosozialer Beistand im Völkermordprozess "Ixil" gegen den ehemaligen General Benedicto Lucas García. Der pensionierte Offizier wird für den Tod von mehr als 1.400 indigenen Mayas in der Region Quiché in den Jahren 1981 und 1982 verantwortlich gemacht. Die Kommunikation über das Engagement der ODHAG in diesem Fall, über den auch in der nationalen und internationalen Presse berichtet wurde, unterstützte ZFD-Fachkraft Daniel Siemund. "Der Besuch des Botschafters ist ein Zeichen der Solidarität der deutschen Bevölkerung mit unseren Bemühungen zur Einhaltung und Förderung der Menschenrechte. Unsere demokratischen Strukturen sind immer noch sehr fragil, aber die Unterstützung der deutschen Regierung ist für uns immer ein Ansporn, unsere Arbeit für den Aufbau einer demokratischen und gerechten Gesellschaft zu intensivieren", sagte ODHAG-Geschäftsführer Nery Rodenas.
23. 10. 2024
Text: Daniel Siemund


