Die studierte Ethnologin hat mehr als 30 Jahre bei AGIAMONDO gearbeitet, zuletzt als Referentin im Team Personalvermittlung im Auftrag. Im Interview zieht sie Bilanz und erzählt von ihren Zukunftsplänen.
Frau Thiele, Sie haben mehr als 30 Jahre bei AGIAMONDO gearbeitet. Was waren für Sie die beruflichen Highlights?
Es ist natürlich kaum möglich, diesem langen Zeitraum mit wenigen Worten gerecht zu werden. Als ich Anfang der 90er Jahre anfing, gab es bei der AGEH (Arbeitsgemeinschaft für Entwicklungshilfe) für die vermittelten Fachkräfte die Vor- und Nachbereitung. Ich habe diese Bereiche zur Personalentwicklung für Fachkräfte aufgebaut. Andere Entwicklungsorganisationen haben sich davon inspirieren lassen.
Ein weiteres Highlight war, mit interessanten und engagierten Menschen zusammengearbeitet zu haben: vor allem mit den Fachkräften von der Ausreise bis zur Rückkehr und deren Projektpartner*innen in den Gastländern sowie mit den vielen engagierten Kolleg*innen bei AGIAMONDO und darüber hinaus. Ich habe es auch genossen, mit Ressource-Personen, wie z. B. Trainer*innen und Coaches, die Angebote für die Begleitung von Fachkräften zu entwerfen, ich konnte bewirken, dass wir als erste deutsche Organisation der Personellen Zusammenarbeit Fachkräfte mit systematischem Coaching und Sicherheitstraining unterstützten.
Die Gastlandsveranstaltungen, die ich neu konzipiert und verantwortet habe, waren auch ein Highlight. Dort kamen Fachkräfte, ihre lokalen Vorgesetzten und Kolleg*innen aus verschiedenen Projekten zusammen und tauschten sich aus. Das war unter kulturellen Gesichtspunkten hochinteressant und aufschlussreich. Die Teilnehmer*innen konnten wahrnehmen, dass doch alle das gleiche Ziel haben: die Welt ein bisschen besser zu machen – dass aber zugleich alle dabei interkulturell an ihre Kanten stießen. Ein gegenseitiges Verstehen füreinander zu erzeugen, gemeinsam Ideen für die Überwindung von Konflikten zu entwickeln, einer kompakten Zusammenarbeit näher zu kommen, machte die Treffen einzigartig. Oft haben mir die Teilnehmer*innen von den positiven Auswirkungen über die darauffolgenden Jahre hinweg erzählt, das war der beste Lohn für mich.







